SK Rothenburg 2 - SG 1882 Fürth 2 3,5 : 4,5

Brett 1: Burkhard Zühlke (1918) - Karlheinz Kotitschke (1822)

Burkhard spielte gegen einen erfahrenen Haudegen, der als zäher Verteidiger bekannt ist. Dementsprechend entwickelte sich auch die Partie, die bis zur Zeitkontrolle ein Remis versprach. Doch Burkhard musste, nachdem zwei unserer Partien gekippt waren, auf Sieg spielen. In einem Leichtfigurenendspiel, bei dem Burkhard das Läuferpaar gegen Läufer-Springer besaß, knetete er die Stellung bis der Gegner müde wurde. Als Burkhards Endspiel klar auf Gewinn stand überschritt sein Gegner die Zeit.
1 : 0

Brett 2:  Gerhard Winter (1800) - Stefan Walter (1870)

Stefan spielte einen schönen Königsangriff, der eine Mehrfigur einbrachte. Das Endspiel dauerte zwar lange, aber Stefan ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
0 : 1

Brett 3: Robert Bruss (1883) - Bernhard Faust (1814)

Robert hatte eine Partie auf dem Brett, die für mich etwas verdächtig aussah, aber Robert und Stockfish sind anderer Meinung. Robert holte sich einen Bauern und eine gute Stellung (nach 30. ... h6).

Hier hätte Robert mit 31. g4 oder 31. Dd8+ Kh7 32. g4 auf die Siegerstraße einbiegen können. Er zog aber 31. Dxc5 ?? und hatte Glück, dass sein Gegner den Konter Dxe6 mit Figurengewinn nicht sah. So konnte Robert weiter an seinem Vorteil arbeiten und hatte kurz darauf die Möglichkeit die Partie effektvoll zu beenden.

34. Sg5+ gewinnt die Dame, allerdings hatten in dieser Situation beide Spieler nur sehr wenig Zeit auf der Uhr.
Robert wickelte später in ein gewonnenes Endspiel ab und holte den Punkt.
1 : 0

Brett 4: Marianne Diller (1832) - Hans Gerl (1884)

Hans legte seine Partie sicher an und eroberte im Mittelspiel einen Bauern, der Sieg, wenn auch langwierig, schien vorprogrammiert. Leider sperrte sich Hans seinen Läufer ein, der dann von einem Bäuerlein abgeholt wurde, Schade!
1 : 0

Brett 5: Wilfried Schulz (1823) - Fritz Klingler (1808)

Ich hatte mit meinem Gegner noch eine alte Rechnung offen und war in Kampfesstimmung. Ich kam ganz gut aus der Eröffnung. Nach 10. ... Sd5

hätte ich hier am besten mit 11. Sa4 dxe5 12. c4 Sf6 13. Lxc6+ Ld7 14. Lxa8 Dxa8 15. Sb6 fortgesetzt, aber auf solche Ideen bin ich leider nicht gekommen, wir spielten 11. Sxd5 cxd5 und ein paar Züge später nach 15. ... Kf8

hätte ich wohl am einfachsten mit 16. Dxa6 einen gesunden Mehrbauern geholt. Ich wählte aber die "dynamischere" (aber nicht ganz so gute) Variante 16. Td1 Db6 17. Le3, was mir immer noch das bessere Spiel sicherte. Schwarz hat Probleme  mit seiner Entwicklung und ich konnte den Druck vestärken. Ein taktisches Übersehen meines Gegners brachte mir kurz darauf den Sieg.
1 : 0

Brett 6: Andreas Diller (1771) - Habieb Haschemi (1643)

Unsere beiden Jugendlichen mussten gegen nominell stärkere Gegner anterten. Habieb spielte anfangs ganz ordentlich, versäumte es aber mehrfach den Zug d5 durchzudrücken und wählte den falschen Plan. So konnte sein Gegner Druck aufbaen, dem Habieb nicht lange standhalten konnte.
0 : 1

Brett 7: Dennis Maier (1567) - Peter-Georg Kriener (1717)

Dennis spielte gegen seinen +150-Gegner eine gute Partie und konnte ihm die Qualität abnehmen (nach 31. ... Dd5+).

Hier hätte Dennis sich für den auf den ersten Blick etwas komisch aussehenden Zug 32. Kf2, der ja direkt zum Dameschach auf f3 einlädt, entscheiden müssen. Dieses Dameschach auf f3 verliert aber wegen der Grundlinienschwäche den Springer. Der Gegner ist genötigt, sich ein Luftloch zu schaffen. Nach 32. ... g6 folgt 33. Db8+ mit anschließendem Damentausch und nach 32. ... h5 (oder h6) 33. Dxa6 kommt die weiße Dame ihrem König zu Hilfe und der Sieg ist greifbar nah.
Dennis zog 32. Kg1, es folgte g6 33. Db8+ Kg7 34. De5+, was zu einem ausgeglichenen Bauernendspiel führte.
0,5 : 0,5

Brett 8: Michael Schön (1669) - Nikolaus Sawitzki (1712)

Nikolaus spielte wie immer auf Angriff und erreichte auch einen klaren Stellungsvorteil.

Mit 26. ... Sxh3 hätte Nikolaus einfach bei guter Stellung einen Bauern einkassieren können, was ihm aber nicht gefiel. Der weitere Partieverlauf schien ihm auch Recht zu geben, denn nach 35. f4 stand Nikolaus einfach gut.

Nach Txd5 36. fxg5 Txd3 steht Schwarz auf Gewinn. Die Damen sind vom Brett, und die Schwindelchancen des Weißen gehen gegen Null. Nikolaus spielte (lieber) aber bei vollem Brett weiter und ließ sich noch die Butter vom Brot nehmen.
1 : 0

Fazit:
Es war ein wichtiger Sieg auf dem Weg zum Klassenerhalt. Leider wurden wieder mehr Punkte von uns verschenkt als vom Gegner. Wenn es aber trotzdem zum Mannschaftssieg reicht, kann man zufrieden sein.

Wilfried Schulz

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