Von der Südstadt ab nach Garching!

09.12.2018 - 21:45, F.E.

Nach einigem Terminchaos im Bezirksturnierplan, war es dann heute, am zweiten Advent, doch so weit:

die diesjährige Meisterschaft im Viererblitz stand an.

Doch scheinbar hatte dies die Hälfte der Mittelfranken gar nicht mitbekommen und so war es etwas schade, dass das kurzfristige Einspringen des SW Nürnberg Süd als Gastgeber nicht mit mehr Teilnehmern belohnt wurde.

Sieben Teams (drei aus Mitte, zwei aus Nord & zwei aus West) fanden sich so im perfekt zentral gelegenen Südstadtforum ein, um dennoch ihre Meister zu küren.

Wir schickten hierbei gleich zwei in etwa gleichstarke Mannschaften ins Rennen und, hätte es die Turnierordnung hergegeben, wäre auch noch eine Dritte gefolgt!

Schnell einigte man sich dann auf 5 Minuten an Bedenkzeit, einen doppelrundigen Modus und keine Mittagspause. Beste Bedingungen somit und man wartete gespannt auf die Auslosung.

So setzte es gleich in Runde eins das Spitzenspiel unserer Ersten (2082) vs. SW Nürnberg Süd (2066)

Alles oder nichts lautete hier dann schon früh die Devise, was dazu führte das wir früh "nichts" hatten.

An eins (Wolfgang H.) und vier (Joseph kurzfristig noch mit Bretttausch versehen) wurden wir eiskalt ausgekontert, doch Wolfgang wählte den letzten Trick und nahm doch den Punkt mit. Dennoch nützte es wenig, dass Fabian E. (Brett 2) mit Mehrfigur (wurde für zwei Bauern geopfert) versuchte das Endspiel zu gewinnen und auch Karl (Brett 3) sich auf der Siegerstraße wähnte. Das Fallbeil war am Ende böse und so blieb uns ein halber Zähler zu wenig.

Doch in der gleich folgenden Rückrunde wussten wir zurückzuschlagen. Ein nie gefährdetes 3:1 hielt uns im Spiel um die Meisterschaft und da war es dann auch weniger schlimm, dass Joseph die Doppelnull kassierte. Eines sei schon mal verraten - es sollte seine einzige des Tages bleiben!

Die Zweite (1985) hatte es zum Auftakt mit dem SC Ansbach (1813) zu tun.

Der Kaltstart bekam Fabian M., Dieter, Heinz und Norbert aber so gar nicht und so ging auch hier der Beginn glatt mit 1:3 (einzig Norbert kam schnell in den Blitzmodus) verloren.

Doch was machen Fürther, die "am Boden liegen"?! Aufstehen, Kleeblatt richten und kämpfen!

Was auch in anderen Sportarten möglich ist, soll auch stets im Königsspiel funktionieren und so knallte man dem Bezirksligisten ein 3:1 (Fabian M.. Heinz und Norbert schlugen zu) vor den Latz!

Nun waren also beide Mannschaften wach und pünktlich zum internen Duell flog die Zweite Spitzenspieler Ediz ein, der dann auch -forsch wie er ist-, gleich mal Wolfgang einen Punkt entführte.

An Brett zwei kam es zum Duell der Fabier, in welchem der Schreiberling mit 1,5:0,5 von dannen zog.

Karl und Dieter hatten bereits am Freitag ausgiebig geblitzt - auch heute sollte sich der Score dementsprechend wiederholen. Ein glattes 2:0 für Dieter!

Die Partien von Joseph und Heinz durften ebenso mit Spannung erwartet werden. Ebenfalls wie an Brett eins gab es eine Punkteteilung, womit die Zweite einen halben Zähler mehr sammelte.

Deja-vu?? Da war doch was... 2017 schlug unsere Jugendtruppe die hochfavorisierte Erste mit 3:1!
Wenn uns diese "Punkteteilung" 2018 mal nicht teuer zu stehen kommen wird... aber gut, das Turnier ist noch jung und alles ist drin. Zumal der Mitfavorit Süd in Runde zwei ebenso einmal unterlegen war!

Doch ganz aus den Köpfen der Ersten war die Packung scheinbar noch nicht, denn gegen den SC Ansbach (1813) folgte eine weitere völlig unnötige 1,5:2,5 Niederlage.

Während uns Joseph, der nun richtig rund lief, in Führung brachte, glich kurz darauf Karls Gegenüber wieder aus. Na dann mussten es wohl die Spitzenbretter richten - doch Wolfgang entglitt seine Stellung zum Remis und auch Fabian schmiss sein ordentliches Endspiel billigst weg. Als dann das Remis (Turmendspiel mit je einem Bauern) feststand war blöderweise nur noch eine Sekunde, in der umgewandelt und geschlagen/weggezogen werden musste, über... bitter!!

Dass es für sowas im Schach allerdings Rache gibt, ist bekannt. An Brett zwei stand im Rückspiel nun ein Spiel auf ein Tor auf der Tagesordnung, bis zweizügig eine Figur eingestellt wurde.

Doch wer braucht Material, wenn er Aktivität hat, und so war der Sieg nie gefährdet.

Schneller fertig war mal wieder nur Joseph - Wolfgang machte dann den Deckel zum 3:1 drauf!

Wenn es eine Mannschaft gibt, bei der man nie nur auf die Zahlen schauen darf, dann ist dies im Bezirk Mittelfranken definitiv der SC Heilsbronn (1899). Jüngst stürzten sie so in der B2a den klaren Titelaspiranten und auch im Blitzen sind sie brandgefährlich - gut, dass dies unsere Zweite so auf dem Schirm hatte.

Heinz pausierte nun und Norbert sprang dafür wieder ins Team. Ging die Hinrunde noch 1,5:2,5 (Fabian Sieg und Dieter Remis) verloren, wiederholte Fabian im Rückspiel schlicht sein Ergebnis.

Kapitän Norbert wusste ebenfalls zu überzeugen und Ediz sicherte mit einem Remis den wichtigen 2,5:1,5 Sieg.

In Runde 4 durfte die Erste Frischluft schnuppern und Kraft für die zweite Turnierhälfte tanken.

Die Zweite hatte es dagegen mit dem TSV Cadolzburg (1934) zu tun. 2016 begleiteten sie uns noch auf die bayerische Meisterschaft nach Schweinfurt und auch 2018 war lange nicht klar, wo es hingehen sollte, denn um Platz drei zeichnete sich schon früh ein enges Rennen ab.

Da hilft dann natürlich ein 3:1 Erfolg über unsere Garde (einzig Fabian M. blieb siegreich).

So nett muss man aber nicht immer sein, das sollte uns bewusst sein. Dies beherzten wir dann auch und Siegen von Ediz (sein zweiter 21er an diesem Tag!) und Heinz, folgte ein wertvolles Remis von Fabian M. zum 2,5:1,5 Endstand.

Damit stand die Zweite wieder vor der Ersten und hatte ihr Punktekonto ebenso ausgeglichen!

Die Süder waren uns somit um zwei Zähler enteilt & schon jetzt war klar, dass uns die Zweite Schützenhilfe geben muss. Oder zieht sie gar mit dem Gastgeber gleich?!

Erstmal durften wir gut aus der Pause kommen und so setzte es gegen Heilsbronn (1899) ein glattes 3,5:0,5, gefolgt von einem nie gefährdeten 2,5:1,5.

Neumarkt (1931) hatte gerade gegen den Spitzenreiter eine Abreibung kassiert und so blieb die Hoffnung, dass unsere Zweite dies auszunutzen weiß.

Sicherten sich die Oberpfälzer zum Hinspiel noch ein 3:1, setzte es zum Abschluß gar ein böses 4:0.

Schlechte Vorzeichen für die Vorschlußrunde also, denn es gab nun die Süder auf der Speisekarte.

Doch dies Gericht wollte Ediz, Dieter, Heinz und Norbert mal so gar nicht schmecken & einzig Norbert staubte noch einen Punkt ab. Demnächst lassen wir es uns da gemeinsam im Stammlokal sicher wieder deutlich besser munden.

 

Damit war SW Nürnberg Süd die Tabellenführung kaum noch zu nehmen, denn in Runde sieben hätte es gegen Ansbach schon ein mittelgroßes Wunder geben müssen.

Na gut - da war doch noch was mit der Quali zur Bayerischen. Platz drei reicht meistens ebenfalls aus, doch will man auf Nummer sicher gehen, dann sollte man schon Zweiter werden.

Und seien wir mal ehrlich - so ein Vizetitel hört sich auch nicht ganz schlecht an!

Fokus also: noch mal komplett reinlegen und durchziehen (wir hatten Vorsprung, wenn auch keinen gewaltigen (zwei Punkte))!

Mit dem TSV Cadolzburg (1934) saßen uns nun ja gute Bekannte gegenüber und da benehmen wir uns ein zweites Mal daneben und strafen fast mit 8:0 ab. Einzig Fabian E. hatte zur Hinrunde etwas die Uhr aus dem Auge verloren und dadurch mit Mehrfigur ein Remis zugelassen. Ein Wettkampf in dem einfach alles perfekt lief.

Es war also angerichtet: Zweiter (14) vs. Dritter (12) oder in Namen SG 1882 Fürth I vs. SK Neumarkt (1931).

Joseph hätte sicher noch gerne ein paar Runden weitergespielt, denn 8/8 zum Ende hin sprechen einfach eine bärenstarke Sprache. Daraus schließt sich, dass er auch seinem Neumarkter Gegner keine Chance ließ.

Ähnlich verlief es an Brett zwei - übte man in Partie eins noch ein Turmendspiel mit Mehrbauer, war es im Rückspiel ein Sieg aus der Eröffnung heraus:

Matt im 21ten

Da war es dann auch nicht weiter schlimm, dass Karl seinen rabenschwarzen Tag mit einem Unentschieden und einer Niederlage abschloss, denn auch Wolfgang gab am Spitzenbrett nicht viele Chancen zur Niederlage.

Ebenfalls solide 4/4 zum Abschluß bei unserem Jugendchef!

Macht in Summe einen 3,5:0,5 und einen 3:1 Erfolg.

Die Pause tat uns also richtig gut! Dass ich diesen Satz zu einem Schachturnier noch mal schreiben darf, hätte ich so schnell auch nicht gedacht...

Endabrechnung:

Nie gefährdet holte sich SW Nürnberg Süd den Bezirkstitel mit 20 Punkten - herzlichen Glückwunsch hierzu!

Wir laufen mit 18 Zählern auf Rang zwei ein und dürfen somit ebenfalls am 30.3. nach Garching zur Bayerischen Meisterschaft!

Dritter wird nach knappem Kampf der SC Heilsbronn (11 MP) - auch hier beste Gratulation und die Daumen , dass es mit einem Freiplatz klappt, sind gedrückt!

Unser Zweite fällt noch auf Platz sechs ab, was bei dem starken Beginn einfach zu tief ist. Schade, da war deutlich mehr drin!

Unsere Punkte im Einzelnen sammelten in der Ersten: Wolfgang 10/12, Fabian E. 9/12, Karl 4,5/12 & Joseph 9/12

und in der Zweiten: Ediz 3/10, Fabian M. 6/10, Dieter 2,5/10, Heinz 3/10 & Norbert 4/8

 

Spaß hats wieder gemacht und 2019 sieht man sich dann hoffentlich wieder mit mehr Mannschaften im Bezirk!

Vielen Dank auch an dieser Stelle noch mal dem Gastgeber rund um Turnierleiter Helmut Luther für die Ausrichtung der Meisterschaft!

Verbandsseite  SW Nürnberg Süd (Tabellen & Co)  Bericht vom SC Heilsbronn

Einzelbilanzen

Geschrieben von Fabian Eber

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