SG 1882 Fürth 1 - Jäklechemie 1 6 : 2

Am 2. Spieltag der Regionalliga Nordost spielten wir unser Heimspiel gegen den SC Jäklechemie in der Muggenhofer Straße.
Mit Max hatten wir einen Ausfall zu verzeichnen, aber unser Zabo-Vizemeister Olli sprang ein und gab sein Debüt in der 1. Mannschaft.

Brett 4:
Fabian bot früh meinem letztjährigen Gegner ein Remis an, was dieser annahm.
0,5-0,5

Brett 6:
Benno folgte in der Partie gegen Kristin Braun der Partie vom letzten Jahr, als diese gegen Karl remisierte. Im 18. Zug weicht Kristin ab und spielt laut Stockfish einen schwächeren Zug.  Stellung nach 22.Lc4-b3



Weiß steht laut Stockfish bereits auf Gewinn. Schwarz hat 2 Züge, die nicht sofort verlieren: das Qualitätsopfer 22...Txb3 23.axb3 Dxb3 24.hxg6 und Schwarz sollte nun nicht zurücknehmen, sondern besser h5 spielen. Nach 25.Lxg7 Kxg7 26.Dd4 könnte sich der König auf g6 vorübergehend verstecken.
Eine andere Variante, die die bessere Quoten bekommt, ist 22...Lxd4 23.Lxa4 Le3 24.fxe4 fxe4 25.Lxc6 Lxd2 26.Txd2 Sf4 27.Txd8 Txd8 28.hxg6 und Schwarz muss ich nun zwischen hxg6 und e3 entscheiden. E3 ist laut Stockfish minimal schlechter, bietet aber das höhere Fehlerpotential für Weiß in diesem Endspiel.
Der Partiezug von Schwarz war aber 22...e3?? und Benno konnte nach 23.Dxe3 Db5?! bereits in 6 Zügen mattsetzen: es folgte: De6-Kf8 Lxg7-Kxg7 De5-Kf8 hxg6-hxg6 Th8-Kf7 Th7
und Schwarz gab auf.
1,5-0,5

Brett 3:
Niko spielte einen seltenen Zug im Damengambit, kam aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb gut in die Partie. Stellung nach dem 19. Zug Dd3-f3



Weiß möchte g4 spielen. Niko sollte dies mit dem sehr starken Zug Sf6 erst einmal verhindern. Nach Sxf6 Lxf6 wäre nicht nur einer der starken Springer abgetauscht, sondern Schwarz könnte nun nach g4 den angegriffenen Turm nach d5 aktiv aufstellen und Druck gegen den rückständigen Bauern auf d4 ausüben.
Niko spielte hier 19...Kg7? und Stockfish springt von +0,7 auf -0,5. Es folgte 20.g4 hxg3 21.S2xg3 Th4 22.f5 und der weiße Angriff läuft. Stellung nach 26...Teg8?



Niko sollte den König aus der g-Linie ziehen. Es folgte noch: 27.Sc5! De7?! 28.f6! und Schwarz gab auf. Eine Falle, die links wie rechts zuschnappt.
Auf Sxf6 folgt Sf5 mit Damengewinn und auf Dxf6 verliert man die Dame mit Sh5!
1,5-1,5

Brett 7:
Narek spielte gegen unser ehemaliges Mitglied Fabian Meulner. Es kam zu einer modernen Variante im Caro-Kann. Stellung nach 17...Sb6-d7



Narek hatte mit 16. ... dxc4 die Stellung geöffnet, es folgte 17. bxc4 Sd7. In unterentwickelter Position sollte man solche Öffnungen vermeiden.
Weiß hätte nun mit 18. d5! ein positionelles Bauernopfer anbieten können.
Nach exd5 (Pflichtzug) ist schwarzes Gegenspiel erst einmal nicht zu sehen. Weiß spielt mit Tfe1 weiter und drückt bei passender Gelegenheit e6 durch.
Fabian spielte den menschlicheren Zug 18.Se4?! 0-0 19.Sd6 Tcb8 20.Sg5 g6 21.Dh3? Dieser vermeintliche Angriffszug bringt Narek zurück ins Match.
Nach 21...Sf5 verflachte die Partie und Narek hatte am Ende sogar die Chance auf ein vorteilhaftes Endspiel: Stellung nach 34.Tb4xd4



Weiß verpasste den Damentausch und so konnte Schwarz mit 34...Dxa5 sich 2 verbundene Freibauern holen. Natürlich wiegt die Aktivität der weißen Schwerfiguren schwer, aber Stockfish gibt Schwarz hier einen Vorteil von 1,1 Einheiten.
Es kam noch: 34...Td7 35.Dxc7 Txc7 36.Td6  Tc5 37.a6 Tc7 38.axb7 Txb7 und bald einigte man sich auf ein Remis.
2-2

Brett 2:
Karl spielte einen Italiener und nachdem sich sein Gegner einen Doppelbauer einhandelte, konnte Karl Druck aufbauen. Stellung nach 28...Td5-f5?



Schwarz hätte anstatt seines letzten Zuges Besser g5?! spielen sollen, um den Bauern zu decken. Stockfish dagegen würde den Bauer mit T5d6 lieber gleich abgeben.
Nach dem künstlichen Deckungszug konnte Karl mit 29.Txe6 fxe6 30.Lxf5 exf5 31.Te7 auf der 7. Reihe eindringen. Schwarz müsste nun den passivsten Zug Tb8 spielen.
Er zog aber 31...Dd6 32.Txb7 Te8, um auf der e-Linie aktiv zu werden. Wenig später brach die schwarze Stellung zusammen.
3-2

Brett 5:
Josephs junger Gegner spielte das Londoner System. Bekanntlich gibt es da wenige Kombinationen, jedoch: Stellung nach 32.Dc4-e2?



Joseph hoffte hier auf Angriff mit b4 und einer Schwerfigur auf der c-Linie. Weiß hätte hier aber mit Txg7!! in die Gewinnzone kommen können.
Nach Kxg7 Df6 Kg8 Dxe6 Tf7 Tg4 muss Schwarz wegen Matt die Dame geben.
Nach Txg7 Dh6 Th7 Df6 Kg8 Dxe6 forciert hier Weiß ebenfalls den Damengewinn.
Weiß zog aber den harmlosen Zug 33.Dh4+? Kg8 34.Txe6 Tf8? (besser b4) 35.Td2 Df1 36.Td1 De2 37.De1 und Weiß steht leicht besser. Wenig Später: Stellung nach 38...Tdf7



Beide Spieler sind stark in Zeitnot und Joseph ist der bessere "Blitzer". Weiß hat hier nur einen Zug und Stockfish sagt, dass er mit b3! Ausgleich bekommt.
Weiß spielte hier 39.Dd2? Tf1 40.Kc2?? T1f2 und Weiß gab auf.
4-2

Brett 8:
Olli macht von Anfang an Druck und bringt seinen Kontrahenten in Zeitnot. Trotzdem zeigt Stockfish nach 55 Zügen ein 0,0 an und Schwarz kann die
Stellung bei bestem Spiel halten. Stellung nach 56.Kh3-g3



Schwarz kann mit Lg7 ! (einziger Zug) weiterhin mitmischen. Die weiße Zermürbungstaktik trägt nun aber endlich Früchte. Schwarz zog 56...Kh7?? und
Weiß kann plötzlich in 7 Zügen mattsetzen. 57.Tf7 Kg8 58.Tf8! Kh7 59.Df7 Lg7 60.Dg8 Kh6 61.Lg5 (hier gab Schwarz auf) Kh5 62.Dh7 Lh6 63.Dxh6 und Matt.
5-2

Brett 1:
Ediz spielt eine Holländische Struktur und hat zunächst keine Probleme. Stellung nach 16...Lc8-e6



Ediz will die Dame kassieren, aber Weiß sollte sie keinesfalls hergeben. Nach 17.Db5! Tab8 18. Sxe5 führt sein Gegner mit 2,5 Einheiten, da nun beispielsweise Txb7 19.Sc6 mit sehr gutem Spiel für Weiß folgen würde.
Stattdessen kam 17.bxa8 (D) Lxd5 18.Dxf8 (Weiß gibt 2 Damen in 2 Zügen ab, nice)  Dxf8 19.Sxe5 und Weiß steht hier minimal besser. Stellung nach 44...h6xg5



Weiß stand auf Ausgleich, musste aber beim Stand von  4-2 für uns auf Gewinn spielen. Mit dem eingesperrten König ist wenig Staat zu machen.
Nachdem er den f3-Bauer vorzog und auf g5 getauscht hat, folgt nun der nächste und letzte Versuch. 45.h4??
Die Öffnung der h-Linie kommt nur Schwarz zu gute. 45...Db2! 46.hxg5 c2 47.Tc4 Db1 48. Tg1 Kxg5 49.Tc5 Kf6 50.Tb5 Dxg1 aufgegeben. 6-2

Fazit:
Ein ungefährdeter Sieg gegen die Talente aus dem Nachbarort. Olli konnte bei seinem Debüt gleich einen schönen Sieg einfahren.
Im nächsten Spiel geht es nach Forchheim, die wie auch wir schon eine Niederlage einstecken mussten.

Wolfgang Heimrath

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