SC JÄCKLECHEMIE 2 - SGem 1882 Fürth 2 5 : 3

Auch ein vermeintlicher Höhepunkt (siehe Bericht Runde 8) kann getoppt werden:
Diesen Wettkampf mussten wir nämlich sogar „ohne 3“ bestreiten. Einmal mehr sei aber der Kampfgeist der verbleibenden 5 Spieler hervorgehoben, die immerhin ein 3:2 und damit einen gefühlten Sieg erspielen konnten. Fast wäre sogar das „Wunder von Bern“ gelungen, wie die folgenden Analysen zeigen:

Brett 4:         Eyrich, Xenia – Funk, Benno   0 : 1
Einen schönen Schwarzsieg steuerte zunächst Benno bei, der einen klugen Gegenangriff erfolgreich zum Sieg führen konnte:
Nach 23. Dh6 Tg8 waren die weißen Angriffsideen für das Erste schon erschöpft.

Der in dieser Stellung unnötige Bauernzug auf h2-h3 verhindert nämlich den notwendigen Schwenk des weißen f-Turmes auf die h-Linie; dessen Vorbereitung mit h4, h5 kostet jedoch (zu) viel Zeit.
Die Stellungsbewertung fällt mit -1.45 auch entsprechend deutlich aus.

Weiß probierte es trotzdem:
24. a3 Sd4 25. h4 Lf4: 26. Tf4:?? (schwächt die Grundreihe) Se2 27. Tf3 De1+ 28. Kh2 Dg1+ 29. Kh3 e5!! (-16.7)



Die Mattdrohung Lc8+ kann nur mit massivem Materialverlust abgewehrt werden. Dies gewinnt die Partie.


Brett 2:         Völk, Tobias – Dr. Gerl, Hans   1 : 0
Im Najdorf-Sizilianer mit 0-0-0 von Weiß stand Hans stets vielversprechend. Sein in der Mitte verbliebener König war hinter den Bauern e6 und d6 kaum angreifbar.
Statt dessen hatte er die weiße Königsstellung schon demontieren können und der weiße Monarch befand sich nach 25. Se7: Dg2+ 26. Lf2 angreifbar auf e2

Mit 26. … Lb7 sollte Schwarz nun seine wichtigste Angriffsfigur in Position bringen; der weiße Springer hat von e7 aus kein Fluchtfeld mehr zur Verfügung. Nach 27. Tg1 Df3+ 28. Ke1 Ke7: sollte Schwarz auf Gewinn stehen.

Nach 26. … Dg4+? 27. Ke1 Ke7: 28. Lc5: dc: 29. Dc5:+ Kd8? (nach Kd7 lautet es immer noch 0.00) 30. Dd6+ Ld7 3. Kf2 e5? 32. Sd5

bekam Weiß aber Gegenangriff und gewann die Partie.


Brett 3:         Gewondow, Narek – Klein, Rainer   0,5 : 0,5


Weiß besitzt in dieser Position gewisse Stellungsvorteile (+0.88):  Raumvorteil im Zentrum; wohin rochiert Schwarz? Trotzdem muss man die Stellung als einigermaßen ausgeglichen bezeichnen.
Ein möglicher weißer Plan, am Vorteil festzuhalten, wäre nun 11. Dd2… es erschwert die schwarze 0-0 und nach z.B. 11. … Sf6 sperrt 12. d5! den weißfeldrigen Läufer aus.
Die Fesselung des Sc3 längs der Diagonalen g7 – a1 kann nicht sofort genutzt werden und nach Td1 ist alles solide für Weiß.
Narek zog 11. De2 und ermöglichte 11. … 0-0.
Die Partie bewegte sich meist im Ausgleichsbereich; am Ende einigte man sich bei schwarzen Stellungsvorteilen auf Remis.


Brett 5:         Levitskii, Philipp  – Denninger, David   0,5 : 0,5
In nebenstehender Stellung opferte Schwarz einen Springer auf e5 und erhoffte sich Ausgleich durch die (vermeintlich) starken Zentrumsbauern e6, f5 und deren geplantem Vormarsch.



Nach 17. … Sde5: 18. fe5: Se5:  19. Sc1? verpasste Weiß aber den Gegenschlag 19. Sf4!



Das befürchtete 19. … g5? wird mit 20. Sh5 Sd3: 21. Dg3! sehr effektiv beantwortet und Weiß sollte auf Gewinn stehen (+4.51)


Brett 1:         Dr. Zühlke, Burkhard – Schalaev, Seryoska   1 : 0
Mit einem Springeropfer auf f7 vertrieb ich zunächst den schwarzen König in die unangenehme Position auf g8 mit eingeklemmtem Turm h8 und einigen taktischen Chancen. Die nachträgliche Analyse stellte jedoch fest, dass sich Schwarz bei richtigem Spiel gut verteidigen kann.

In dieser Stellung verlor Schwarz nämlich die Geduld und wollte nach 20. f4 Dc6? den Damentausch anbieten.
Dies ermöglichte aber 21. Le6+ Kf8 22. fe5:+ und die schwarze Stellung brach schnell zusammen.
Der Zug 20. … Sd7 hätte die schwarze Stellung noch zusammengehalten.


Fazit:    
Mit spiel- und kampfbereiten 8 Spielern hätten wir in dieser Saison sicher einen besseren Tabellenplatz erringen können. Danke jedoch allen, die bis zum Schluss sehr engagiert dabei waren.
Hoffen wir, dass uns die Relegation gegen den 7.- Platzierten der B2b erspart bleibt und wir in der kommenden Saison Verstärkungen bekommen.

Burkhard Zühlke (Mannschaftsführer)

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