SG Fürth 4 - Neustadt/Aisch 2 1,5 : 4,5

Unsere 4. Mannschaft hatte einen guten Start in die neue Saison und musste beim 1. Heimkampf gegen die 2. Mannschaft von Neustadt/Aisch antreten.
Die Gäste aus dem fränkischen Schichtstufenland kamen schnell ins Rollen und so konnte unser junges Team, welches mit 5 Jugendspielern besetzt war in erster Linie Erfahrungen sammeln.

Ausnahmsweise gehen wir mal nicht chronologisch vor sondern lassen von Brett 6 bis nach Brett 1 die jeweiligen Stellungen auf uns wirken.
Vorab möchte ich mich für mögliche Fehler entschuldigen, die eventuell durch eine nicht perfekte Notation der Partien entstanden sein könnten.

Brett 6:
Die Ponziani-Eröffnung verlief zunächst mit einer ungewöhnlichen Zugfolge. Stellung nach 17.c4xd5



Schwarz sollte hier mit cxd4 in eine ausgeglichene Position gehen. Stattdessen zog er 17...c6?? worauf die Partie unrettbar verloren ist.
Es folgte 18.dxc6 Kxc6? (auch nach Kd8 d5 Ld6 Sa3 gibt Stockfish ein +5,1 für Weiß) Txe7. Die Mehrfigur brachte unser junges Talent sicher nach Hause.

Brett 5:

Stellung nach 4...Lc8-g4??



Abdullah überschätze den Wert dieses eigentlich üblichen Fesselzuges. In dieser Stellung hätte Weiß bereits die Grundlage eines Erfolges legen können.
Mit 5. Lxf7 Kxf7 6.Sg5 ist die schwarze Rochade zerstört und ein Minusbauer auf dem Konto. Weiß zog aber 5.Le3? Stellung nach 22.Ld2-g5



Trotz Mehrqualität steht Schwarz unter großen Druck. Alle weißen Figuren stehen in Angriffsposition. Schwarz konnte nun mit dem schönen Zug 22...Sxc3 (+4,7) am deutlichsten in Vorteil kommen. Auf Txd8 würde nun De1 folgen und auf Lxe6 bekommt Schwarz mit dem einfachen Txd1 Dxd1 Sxd1 ein gewonnenes Endspiel.
Schwarz zog 22...Td7, was Stockfish immer noch mit +2,7 bewertet. Unser Spieler der 3. Jugend verlor dann aber den roten Faden und verschenkte innerhalb von 3 Zügen 2 Figuren. Das Brett war nun fast leer und die Partie verloren.

Brett 4:
In dieser Partie sollte das immergrüne Königsgambit gespielt werden. 1.e4 e5 2.f4! Schwarz provozierte mit dem selten gespielten Zug 2.Dh4 (welcher allerdings den goldenen Eröffnungsregeln widerspricht) g3 3.De7 eine Schwäche indem er seine Dame frühzeitig ins Geschehen eingreifen ließ. Stellung nach 15...Ke8-d7?



Nachdem der vorwitzige Springer in das schwarze Lager eingedrungen war, wird versucht ihn mit dem König zu vertreiben. Dieses Mittel ist aber in der Regel und speziell auch hier untauglich. Weiß konnte nun mit 16.Lh3 eine Drohung aufstellen die Schwarz nur noch mit Kd6 decken kann. Nach dem Zug 17.f5! fliegt der 2.Läufer in den Angriff und Stockfish sagt hier einen baldigen weißen Sieg voraus (+4,2). Unser Talent zog mit 16.Sc5 "nur" den zweitstärksten Zug.
Nachdem beide Spieler jeweils eine Figur in kurzem Abstand einstellten, endete das Duell mit einer Zugwiederholung im Remis.

Brett 3:


In einer Wiener Partie stand Wolfgang früh unter Druck, konnte aber in ein leicht schlechter stehendes Endspiel abwickeln.  Stellung nach 18.Ld3-e2



Weiß droht den einzigen schwachen schwarzen Bauer auf e6 anzugreifen und so sollte Wolfgang mit h5! diese Drohung vorerst ausschalten.
Zwar kann Weiß nun mit Tf6 Le7 Txg6 den g-Bauer erobern, aber nach Lxg5 Txg5 Sa4 ist die weiße Dominanz erstmal vorbei und Gegenspiel in Sicht.
Es folgte: 18...h6? 19.Lf6 Tg8 20.Lg4 La3 21.Lxe6 Kb8 22.Txb7 Kxb7 Lxe6 und Weiß ging mit 2 Mehrbauern und dem starken Läuferpaar in die Schlußphase und gewann.

Brett 2:

Stellung nach 16...Ta8-d8



Gegen den skandinavischen Aufbau erreichte unser ehemaliger Hans-Böckler-Schüler eine komfortable Stellung.
Viele Züge erhalten den Vorteil (0,8) wie zum Beispiel 17.h3 oder 17.Lg5
Kim spielte hier 17.c5?? Diese kurzfristige Angriff hinterlässt eine langfristige Schwäche auf d4 und gibt Schwarz den Stützpunkt d5. Wenig später, Stellung nach 21...Dc5-b6



Weiß konnte hier mit e6 einen kräftigen Pfahl ins saftige Fleisch des Schwarzen treiben und dauerhaft für Unruhe sorgen. Schwarz sollte sich mit Lf6 verteidigen, da bei Txd2 der Zwischenzug exf7 folgen würde. Die Entgegnung f6? würde Weiß mit dem aktiven Zug Td7 beantworten.
Stattdessen spielte Weiß aber 22.Ted1? worauf Schwarz mit 22...e6 den Gegenspielriegel vorschob. Nach Abtausch der Schwerfiguren gewann Schwarz leicht.

Brett 1:

Nach einem frühen Figurenverlust konnte Seymen die Qualität gewinnen und Ausgleich erzielen. Stellung nach 30.c4xd5



Die Stellung ist kompliziert. Schwarz hat hier 2 gute Züge hier und sollte 30...g3 spielen (Txa4 ginge auch) denn nach dem menschlichen Zug 31.Sg4 folgt Dh7! mit Gewinn für Schwarz. Nach dem Stockfishzug 31.Kg2 Dh7 kann Weiß mit Th1 den Angriff abwehren, da auf gxh2 Lxc6 kommt und Th4 wegen Kxg3 nichts bringt.
Schwarz zog 30...gxf3 31.Lxc6 und der schwarze Angriff verflachte. Als Weiß alle 3 Schwerfiguren gleichzeitig angriff, verlor Schwarz Material und Partie.

Fazit:
Eine verdiente Niederlage gegen sympathische Neustädter, wobei an den hinteren Brettern mehr möglich war. Wichtig sind die Spiele und Erfahrungen, die unsere Jugendspieler hier sammeln konnten.
In der nächsten Runde geht es gegen BSGW Erlangen 3. Dort würden wir gerne wieder Punkte ergattern.

⇐ Zurück