SG Fürth 4 - SG Kirchehrenbach/Ebermannstadt 3 1,5:4,5

Am letzten Spieltag der Kreisliga 3 in Mittelfranken Nord traf unsere 4. Mannschaft auf Kirchehrenbach/Ebermannstadt 3.
Auf Grund eines Wasserschadens mussten wir erneut im Hinterzimmer spielen.


Brett 1: Heinz Kuhmann (1500) - Seymen Pazarci (1190)   kampflos 1:0
0:1

Brett 5:  Andreas Gebhardt (1196) - Abdullah Ardic (1190)
Im Dänischen Gambit (Die Idee für dieses doppelte Gambit kommt von drei Kopenhagener Spielern) fand Abdullah zunächst einige Engine-Züge und stand leicht besser.
Stellung nach 9.Db3-b4



Hier droht Weiß mit Df8 matt und Dxa5 bereits zu gewinnen. Stockfish hat aber hier überraschenderweise sogar 2 Lösungsmöglichkeiten.
1. Se7 Dxa5 Sc6 e5 Sxa5 exf6 Sxc4 fxg7 Tg8 Lf8 und Schwarz steht mit 0,1 plus auf Ausgleich.
2. c5 und Schwarz kann den Springer nicht gut nehmen, wegen b6 und der c3-Bauer und der a1-Turm fällt. Dxc5 Dxc3 und nun muss Weiß Kd1 finden um nicht zu verlieren, da die anderen Königszüge mit Dxc4 zum Sieg für Schwarz führen. Nach Kd1-Dxa1 Kc2 hat Schwarz ein Problem auf den dunklen Feldern und Weiß kann durch viele Schachs Ausgleich erzielen.
Abdullah spielte allerdings 9...d5?? und wurde im 15.Zug mattgesetzt.
0:2

Brett 4: Wolfgang Jeske (1119) - Niklas Nimmerrichter (1255)
Mit Königsgambit wurde schon mancher Meister erlegt. Wolfgang findet eine neue Lieblingswaffe. Stellung nach 10.0-0-0



Schwarz hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten konsolidiert. Mit 10...g5 oder Sb6 hat er zwei gute Kandidatenzüge. Er übersieht aber die Hauptdrohung und spielte 10...c6?? Wolfgang nutzte die Chance mit 11.e5! und sein Gegner sollte bei anstehenden Figurenverlust nun g5-exf6 Sxf6 Le1 Lg4 spielen und wenigstens noch die
Qualität mitnehmen. Er zog aber 11...Sxe5? 12.dxe5 Lg4 13.Df1 Lxd1 14.exf6 Lh8 15.Sxd1 und Weiß steht klar auf Gewinn.
Wenig später Stellung nach 20...Lf6-g7



Wolfgang nimmt sich vorbildlich Zeit, um nach einem Damenangriff auch andere Züge in Betracht zu ziehen und nicht sofort die Dame in Sicherheit zu bringen.
21.Ld6 Kg8?? (Einziger Zug Te7) 22.Dh7 matt.
1:2


Brett 6: Luca Meyer (899) - Marvin Lunz (1113)
Luca kommt gut rein und erobert 2 Bauern. Stellung nach 12...Sc6xe7



Weiß sollte hier zunächst alle Schlagzüge durchrechnen, besonders die des Gegners. Stockfish würde nun Lc4! als stärksten Zug ansehen.
Der angegriffene Läufer deckt den angegriffenen Springer.
Luca verrechnete sich und zog 13.0-0-0, womit ein Läufer flöten ging. Nach 13...Lxb5 14.Sdc3 Ld7 15.Td3 errechnet Stockfish trotzdem nur ein knappes -0,6
Anschließend tauschte Luca in "Unterzahl" zuviel Material ab und mußte am Ende aufgeben.
1-3

Brett 2: Thomas Kranich (1137) - Yannick Wetzel (1122)
Im f3-Caro-Kann verpasste es Thomas, einen Fehler seines Gegners auszunutzen. Stellung nach 5...e5xd4?



Weiß sollte nun 6.Lc4! spielen um Le6 zu verhindern. Schwarz hat keine Zeit um den Bauern auf d4 zu verteidigen.
Beispielsweise käme auf c5? 0-0 und nun müsste Schwarz laut Stockfish schon f6 spielen.
6...Lg4 würde an Lxf7 nebst Se5 scheitern. Stockfish schlägt hier 6...Sd7 oder Sf6 für Schwarz vor, gibt aber Weiß einen Vorteil von 0,6 Bauerneinheiten.
Nach dem frühen Damentausch mittels  6.Dxd4? Dxd4 7.Sxd4 verflachte die Partie zusehends. Stellung nach 16...Lc5xd4



In dieser ausgeglichenen Stellung hat Weiß 3 Möglichkeiten zurückzuschlagen.
17.cxd4 e5 18.Tad1 verspricht wohl am meisten Spannung.
17.Sxd4 Sf6 18.Tae1 e5 19.Sf3 gibt Schwarz leichten Vorteil ohne dass er weiteren Druck ausüben könnte.
17.Lxd4 war der Textzug von Thomas. Nach 17...c5 18.Lf2 b6 sollte Weiß a4 spielen, es folgte aber 19.Lg3 worauf Schwarz mit c4! seinen Minivorteil etwas vergrößern konnte.
Schwarz zog aber 19...Sf6 20.Lg3 h6 und bot remis, was Thomas annahm.
1,5:3,5

Brett 3: Moritz Nimmerrichter (1312) - Ali Haschemi  (1254)
Ali spielte wie so oft unorthodox und konnte nach einem Fehler in die Gewinnerspur einlenken. Stellung nach 15.Le3xd4



Weiß hatte seinen Läufer eingesperrt, sodaß Ali hier mit c6! einen Figurengewinn gehabt hätte. Ali tauschte aber mit 15...Lxd5 seinen Security-Läufer und nach 16.exd5 Lc5 17.Tfe1 Df8 wäre Weiß nach Lc3 wieder auf Kurs gewesen. Weiß spielte stattdessen 18.Le3 und die Stellung befand sich im Remisbereich.
Stellung nach 26.T1e5



Nach dem Angriff auf die Dame sollte Schwarz mit Db1 fortsetzen, da der angriffslustige Turm nun wieder zurück muss, denn nach Kh2? g4 könnte es eng für ihn werden.
Ali spielte aber 26...Df8?? 27.Txd7 (besser c5) Txd7 28.Dxd7 Dd6 29.Dg7! Dh6?? (besser ist Tc8 oder Tf8) 30.Te8! und Ali musste die Dame geben.
Bald darauf war der Wettkampf beendet.
1,5:4,5

Fazit:
Ein Unentschieden war im Bereich des Möglichen. Es fehlte aber an Erfahrung, und so verloren wir am Ende verdient.
Am Ende der Saison werden wir Letzter, da sich Christina ebenfalls (wie bereits Patrick) in der 3. Mannschaft festspielen musste und der einzige Sieg aus der 1. Runde aberkannt werden wird. Trotzdem kann man auch positive Aspekte herausziehen. 42 Spiele konnten die Spieler insgesamt bestreiten und somit ihre Erfahrungen erweitern.
Ob wir in der nächsten Saison auf Grund der diesjährigen Aufstellungsproblematik wieder zwei Teams in der Kreisliga nominieren, wird sich zeigen.

Wolfgang Heimrath

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