SGem 1882 Fürth 2 – SK Rothenburg 2 5,5:2,5

Der (teilweise sehr kurzfristige) Ausfall von insgesamt drei Stammspielern wurde dank der Spielbereitschaft unserer jugendlichen Ersatzspieler problemlos kompensiert. Danke für Euren guten Mannschaftsgeist und den spürbar ehrgeizigen Auftritt an den Brettern!

Hier die wesentlichen Infos zum Matchverlauf und einige Highlights aus den Gewinnpartien:

Zunächst stand es um 15.00h (Ablauf der Karenzzeit) bereits 2:0 für die Fürther, da Brett 2 und Brett 5 vom Gegner nicht besetzt werden konnten. Der weitere Matchverlauf zeigte jedoch, dass dies allein den Tag nicht entscheiden sollte. Doch der Reihe nach:

Brett 7 Wang – Marc Hermann 0:1

Der Gegner von Marc leistete sich in folgender ausgeglichener Stellung

mit 13. Ld6? 13. … Se4! einen entscheidenden Bauernverlust auf c3.

Marc aktivierte die entstandene Bauernmehrheit am Damenflügel erfolgreich und fuhr den Sieg sicher „nach Hause“.

Spielstand 3 : 0

 

Brett 3 Diller Marianne – Narek Gewondow 0:1

Einen schönen zweiten „Schwarzsieg“ steuerte Narek bei.

In dieser ausgeglichenen Stellung

zog Weiß 12. Lb1?

Angesichts der Tatsache, dass sich der schwarze weißfeldrige Läufer außerhalb der Bauernkette befindet und, wie man bald sah, abgetauscht wird, ist dies wohl kein wirksames Manöver.

Stattdessen ergriff Schwarz nun die Initiative am Damenflügel und baute sich dort druckvoll auf. Stellung nach 21. … Tec8:

Weiß übersah den entscheidenden „Schlag“ gegen die weiße Struktur, zog im Sinne eigener Angriffsoptionen 22. h5? und wurde mit 22. … Se3:! prompt und entscheidend bestraft.

Der ungedeckte Turm auf b1 machts möglich. Nun hängen der Bauer d4 und der Springer c3. Die Stellung ist damit verloren, wie Narek konsequent in nur wenigen Zügen nachwies.

Spielstand 4:0

 

Brett 8 Raphael Jeske – Endres 0,5 : 0,5

In dieser ausgeglichenen Stellung

zog Schwarz 29. … Kg7? und übersah damit 30. Db5!, was die Qualität gewinnt und zu einer eindeutig besseren Stellung für Weiß führt.

Es folgten:

30. … Sa5 31. La8:Ta8: 32. Dc5: bc5: 33. Tab1 Sc6 34. Tb7 Ld8 35. Ta1 Kf6 36. Kf1 Ke6 37. Ke2 Sb4

Hier würde die Aktivierung des Freibauern mit 38. a5 den Zusammenhalt der schwarzen Figuren nachhaltig stören, z.B.

38. a5 Sa6 39. Kd3 Kf5 40. Te1 Sb4+ 41. Tb4:! Mit Rückgabe der Quali und Gewinnstellung.

Raphael gab aber kurz nach der Zeitkontrolle im Mannschaftssinne die Partie Remis und sicherte damit den Mannschaftserfolg.

Spielstand 4,5 : 0,5

 

Brett 1 Kotitschke – Zühlke 1 : 0

Nach der erfolgreichen Abwehr der weißen Angriffspläne und der zur absoluten Passivität verdonnerten weißen Dame auf h6 bekam ich zu schnell „Frühlingsgefühle“ und spielte in folgender Stellung

unvorsichtig 21. … Sc7?

Dies ist zwar noch kein Verlustzug, räumt dem Gegner aber unnötigerweise Gegenchancen ein: Nach 22. The1 droht jetzt nämlich der Hebel f4. Zu spät nahm ich wahr, dass die dann geplante Antwort Df7 nicht mehr geht, wegen fehlender Deckung des Bauern d6.

Nach 22. … Kh8 spielte Weiß wie geplant 23. f4 und die folgenden Ent-(Ver)wicklungen kosteten viel Zeit. Das Zeitmanagement stimmte nicht mehr … Nahe der Zeitkontrolle „fand“ ich dann tatsächlich einen Verlustzug und verlor leider unnötigerweise die Partie (siehe Ligamanager).

Mein (spieltechnischer) Lerngewinn: Man sollte einen Stellungsvorteil im Zeitsinn solide behandeln, irgendwann macht der Gegner seinen Fehler.

Spielstand 4,5 : 1,5

 

Brett 6 Maier Dennis – Kriener 0 : 1

Ein unnötiger Bauernverlust auf e4 kostete Dennis trotz tapferer Gegenwehr leider die Partie.

Eine nette Pointe bot die fragliche Stellung, nebst Bauernverlust, zusätzlich.

Weiß hatte gerade 26. Db6 gezogen, was Schwarz mit 26. …h6 beantwortete.

Nach 26. … Td3! und möglicherweise 27. Kg2 bzw. auch 27. Se1 kostet

27. … Sd7! nämlich gleich die Dame!!

Spielstand 4,5 : 2,5

 

Brett 4 Funk Benno – Klingler 1 : 0

Benno spielte sehr konsequent, baute aus der Eröffnung heraus einen deutlichen Stellungsvorteil auf und gewann (nach vergeblichen Gegenaktionen des Gegners im Zentrum) schließlich die zwei Bauern auf a6 und b6 (Diagramm nach 30. … Sg7)

Hier würde der Zug 31. a5! die Partie zu Gunsten von Weiß schon entscheiden. Die weißen Figuren stehen im Sinne des a-Bauernvormarsches einfach zu gut (Lg2!). Schwarz kann dagegen die eigenen Figuren kaum wirkungsvoll aktivieren.

Benno griff diese Idee im späteren Endspiel jedoch noch erfolgreich auf und sein a-Bauer gewann das Spiel und beendete das Match.
Diagramm nach dem finalen Zug 56. a7 mit Aufgabe von Schwarz:

Endstand: 5,5 : 2,5

Burkhard Zühlke (Mannschaftsführer)

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