Jubel und Tränen auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft

Am Samstag den 14.07. durften wir das Finale der bayrischen U12-Mannschaftsmeisterschaften ausrichten.
Zum ersten Mal erreichten wir (als einziger Verein aus Mittelfranken) das Finale.
Die drei weiteren Teams aus Großostheim, München und Vaterstetten kamen pünktlich und so konnte Turnierleiter
Thomas Sörgel die Auslosung vornehmen.
Im ersten Spiel mussten wir gleich wieder gegen den TV Großostheim antreten, gegen die wir im Halbfinale verloren hatten.

Runde 1:

2 SG 1882 Fürth DWZ - TV Großostheim DWZ 2 - 2
1 1 Haschemi, Said Habieb 1440 - 2 Althaus, Lennart 1369 0 - 1
2 2 Gewondow, Narek 1299 - 5 Pfeifer, Sean 1019 1 - 0
3 3 Levitskii, Philipp 1151 - 6 Schriever, Sören   1 - 0
4 4 Funk, Benno 1205 - 10 Hesbacher, Finn 789 0 - 1
Schnitt: 1273 - Schnitt: 1059  


Brett 3:
Philipp spielte wie so oft sehr schnell und konnte einige Figuren gewinnen. Nach 13 Minuten effektiver Spielzeit
gab sein Gegner auf.
1-0

Brett 4:
Benno hatte sich viel vorgenommen. Nach ein paar Zügen reklamierte sein Gegner auf ein Geräusch, das Bennos Handy
von sich gegeben haben soll. Benno erklärte dass sein Handy ausgeschaltet ist, aber der Schiedsrichter wertete dies als Handyvergehen und so stand es
1-1.

Brett 1:
Habiebs Gegner spielte sicher und schnell und so kam es zu einem Endspiel in dem jeder zwei Leichtfiguren hatte.
Habieb hatte einen Bauern verloren und seine Zeit lief auf 1 Minute 40 runter, als er auf Richtlinie 3 (früher Anhang G) reklamierte.
Die remisträchtige Stellung konnte Habieb auf Grund des Zeitunterschiedes nicht halten.
1-2

Brett 2:
Nareks Gegner (Schwarz) zündete ein Feuerwerk. Erst opfert er eine Figur für 2 Bauern, dann drückt er beide Springer in den Angriff auf den König. Mit einem feinen Bauernzug hätte er frühzeitig gewinnen können. Hier das Diagramm:



Stockfisch sagt: "mit 13. ... h5!! hat Schwarz einen Vorteil von über 10 Bauerneinheiten, da Weiß die Drohung Sg4 nicht
mehr abwehren kann. Schwarz spielt aber 13. ... Sh5?

Im 18. Zug steht Narek nach Sf3xd4 zum zweiten Mal vor der Niederlage. Mit Sa4 wäre die Partie noch im Gleichgewicht.



Hier konnte Schwarz mit 18. ... Dh3 19. Kg1 Lxd4 einfach gewinnen. Schwarz spielte aber 18...Lxd4 worauf 19. Df3 folgte.
Die Stellung ist schwierig aber die Mehrfigur hilft in der Verteidigung und bringt auch den eigenen Angriff in Schwung.



Nach 21. Dh5? konnte Schwarz erneut ein Remis erzwingen. Auf 22. ... Txf7 muss Weiß mit der Dame zurücknehmen,
da der vorzeitige Damentausch an dem Zwischenschach Txf1 scheitert. Nach 23. Dxf7 kann Schwarz
Dauerschach geben.



Nach 32. ... Kg8 konnte Weiß in 3 Zügen matt setzen. 33. Txg7 Kxg7 34. Dg6 Kh8 und 35. Dh7 matt.
Narek tauschte die Damen und gewann wenig später diese vorentscheidende Partie.
2-2

Fazit:
Zum Auftakt ein 2-2 gegen die starken Unterfranken, womit wir gut in das Turnier gestartet sind.
Der Schiedsrichter musste in der 1. Runde mehrfach eingreifen und die Regeln durchsetzen.

In der Mittagspause ging es für die meisten Spieler in die Pizzeria "Da Francesco"
Frisch gestärkt gingen wir in das nächste Duell.

Runde 2:

2 Tarrasch München DWZ - SG 1882 Fürth DWZ 0 - 4
1 1 Bloch, Daniel 1322 - 1 Haschemi, Said Habieb 1440 0 - 1
2 3 Lipinsky, Pierre 1075 - 2 Gewondow, Narek 1299 0 - 1
3 5 Prinzen, Siri Marleen 1184 - 3 Levitskii, Philipp 1151 0 - 1
4 13 Heydenreich, Anton   - 4 Funk, Benno 1205 0 - 1
Schnitt: 1193 - Schnitt: 1273  


Brett 3:
Philipp spielt seinen Lieblingsangriff und ist nach der Eröffnung auf gutem Weg. Als sein Gegner die eigene Königstellung
ohne Not öffnet, greift Philipp an. Philipp drückt die Uhr mit der Dame. Reklamation und schon geht es weiter.
Der König steht nun unter schweren Beschuss auf allen offenen Linien. Es fließt Milch und Honig und sein Gegner gibt auf.
1-0

Brett 4:
Benno spielt nach der ärgerlichen 1. Runde konzentriert und erobert trickreich eine Figur. Sein Gegner versucht einen Angriff aus dem Hut zu zaubern, doch Benno wehrt alle Versuche ab. Nach einigen Verwirrungen hat Benno 3 Leichtfiguren mehr. Am Ende setzt er sogar matt.
2-0

Brett 2:
Narek muss in der schottischen Eröffnung seine Kenntnisse nachjustieren. Sein Gegner drückt alle Figuren von Narek in die Verteidigung und hat die Möglichkeit, erste Gewinne verzeichnen. Dies verpasst er aber und Narek kann den Druck Zug um Zug vermindern.
In einer Stellung, in der alle schwarzen Bauern auf dunklen Feldern stehen und Läufer des Gegners nur auf die weißen Felder Zugriff hat, scheint die Partie remis. Weiß will aber unbedingt gewinnen und gibt die Qualität. Narek kann aber die Gewinnversuche abblocken und selbst den Sieg einfahren. 3-0

Brett 1:
Habieb spielt positionelles Schach und kann seine Figuren perfekt aufstellen. Nach dem Damentausch kommen sie noch besser zur Geltung. Da sein Gegner sehr viel Zeit verbraucht hat, verliert er den Faden und Habieb gewinnt.
4-0

Fazit:
Im wichtigen zweiten Spiel gegen Tarrasch München konnten wir uns eine ideale Ausgangsbasis für die letzte Runde erarbeiten. Somit war klar, dass nur eine 0-4 Niederlage und einen gleichzeitigen 4-0 Sieg von TV Großostheim, uns den 2. Platz kosten kann.

Runde 3:

15. Runde am 14.07.18 | Einzelergebnisse aus
1 SG 1882 Fürth DWZ - SC Vaterstetten DWZ ½ - 3½
1 1 Haschemi, Said Habieb 1440 - 1 Kraftsik, Christian 1602 ½ - ½
2 2 Gewondow, Narek 1299 - 2 Lerchl, Clemens 1480 0 - 1
3 3 Levitskii, Philipp 1151 - 3 Karpen, Jakob 1256 0 - 1
4 4 Funk, Benno 1205 - 4 Lerchl, Justus 1239 0 - 1
Schnitt: 1273 - Schnitt: 1394


Brett 1:
Habiebs Gegner bot nach 7 Zügen remis an und so sollte ich entscheiden ob Habieb es annehmen soll.
Hier die Stellung:



Die Stellung ist hier laut Stockfisch leicht besser für Weiß. Schwarz (Habieb) am Zug könnte hier
mit Sc2? einen Verlustzug finden. Denn auf 7...Sc2 folgt 8. e4! Lxe4 9. Sxe4 Sxa1 10. Sxf6 gxf6 11. Le3 und Weiß
steht auf Gewinn. Obwohl ich dies aber nicht so schnell gesehen hatte, riet mir mein Bauchgefühl, dass er
annehmen sollte. Außerdem sicherte der halbe Punkt die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft.
0,5-0,5

Brett 3:
Philipp spielt die ersten 25 Züge in 10 Minuten. Da ein Luftloch fehlt kann sein Gegner durch einen Abzug matt drohen und gleichzeitig 2 Bauern entfernen. Kurze Zeit später gab Philipp auf.
0,5-1,5

Brett 4:
Benno spielte die sizzilianische Verteidigung. Gegensätzliche Rochaden prägten die Szenerie. Benno konnte zwar früh die h-Linie öffnen, kam aber nicht zum Angriff. Sein Gegner drückte zuerst b4 durch und so entwickelte sich eine Abwehrschlacht, die Benno nach hartem Kampf verlor.
0,5-2,5

Brett 2:
Narek entwickelt sich schnell, muss aber die eine oder andere Mattdrohung im Auge behalten. Die Diagonalen und Linien gehören dem Gegner und alle Figuren von Narek stehen schlechter. Trotz des hohen Drucks verliert Narek "nur" einen Bauern. In der Folge werden (aus Nareks Sicht) zu viele Figuren abgetauscht. Der Gegner schafft sich zwei entfernte Freibauern gegen die der König und der verbliebene Springer nichts ausrichten können.
0,5-3,5

Fazit:
Im letzten Spiel konnte der SC Vaterstetten seine ganze Klasse ausspielen. Für uns bleibt der gute 2. Platz und
die Qualifikation zur deutschen U12-Mannschaftsmeisterschaft die im Dezember in Magdeburg stattfinden wird.


Wolfgang Heimrath

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