Spielbericht VM 2019 Jugend 960er-Schach

Am Freitag wurde das allseits beliebte 960-Turnier mit 10 Teilnehmern gestartet. Bei dieser Variante des Schachspiels wird die Aufstellung der Grundreihe ausgewürfelt, ausgelost oder festgesetzt und in jeder Runde gibt es eine neue Figurenkonstellation.
Wir spielten ohne Rochade, was eine weitere Schwierigkeit darstellt.
Bei 40 Grad Hitze war kein klarer Favorit auszumachen und so erwarteten wir ein spannendes Turnier.

Rd.1:
Es gab keine Überraschungen. Im engsten Duell zwischen Sarah und Benno gewann Benno zunächst die Qualität.
Als Sarah dann ihre Blockadenstellung aufgab, wurde sie mattgesetzt.

Rd.2:
Sarah gewann im 1. Böckler-Duell des Nachmittags auf Grund eines Einstellers von Raphael.
Simon hatte ein zweizügiges Matt gegen Seymen auf der Pfanne, spielte aber zu schnell und verlor.
Benno ist im Schwerfigurenendspiel gegen Benjamin etwas geschickter und kann 2 Bauern erobern. Das reicht zum Sieg.
Narek wirft seine ganze Erfahrung in die Waagschale und nimmt Liam Stück für Stück auseinander.

Rd.3:
Im vorgezogenen "Endspiel" gibt es ein unerfreuliches, geschobenes Remis nach 10 Zügen zwischen Narek und Benno.
Im Duell der Nullpunkter gewinnt Emil gegen Simon.
Benjamin muss sich im Match gegen Seymen der Regel beugen, dass eine angefasste Figur des Gegner geschlagen werden muss. Dies hatte er mit einer gefesselten Figur geplant und musste daraufhin die Dame nehmen, was die Partie kostete.
Sarah kann auch den zweiten Böckler-Boy Liam ausknocken.

Rd.4:
Benno stellt die Dame ein und Seymen steht kurz vor einer Sensation gegen den 600 DWZ-Punkte stärkeren Benno. Benno kämpft und es gelingt ihm ein schönes Läufer-Matt, das allerdings verhindert hätte werden können.
Narek gewinnt locker gegen Raphael.
Liam stellt mit Mehrfigur die Qualle ein. Sein Gegner Benjamin setzt noch eins drauf und schenkt den Turm her. Daraufhin muss Benjamin aufgeben.

Rd.5:
Die Bretter 2 bis 5 sind schnell beendet. Die Hitze fordert ihren Tribut. Lediglich beim Spiel um den Turniersieg geht es spannend zu.
Sarah kann Narek an den Rand einer Niederlage bringen. Mit besserer Stellung und besserer Zeit gibt Sarah ohne Not zwei Bauern auf, die für Narek zu Freibauern werden. Der eigene Angriff wird nicht konsequent genug gespielt und so geht Sarah in ein verlorenes Turmendspiel. Hier verpasst Narek den Killerzug.
Nachdem sich Sarah die 2 Freibauern auf der a- und b-Linie geschnappt hatte, konnte nur noch der g-Bauer zum Turniersieg
führen. Stellung nach Kg7-h7:



Schwarz am Zug hat viele Turmzüge. Auf der 6. Reihe bleiben, um g7 zu verhindern ist eine Option oder Tf1 zu spielen, um ebenfalls g7 zu verhindern. Beide Varianten verlieren, da Weiß mit beispielsweise Ta8 den g-Bauer als Scheinopfer anbieten kann um, falls Weiß den g6-Bauern schlägt, nach Ta5 den Turm zu gewinnen. Aber dennoch kann Schwarz Remis halten.
Mit Kh5!! sind alle Gewinnzüge blockiert. Auf g7 folgt Th6 matt. Auf einen Königszug geht der g6-Bauer flöten und mit Tg7 kann Weiß keine Fortschritte erzielen. Mit einem Turmzug auf der 8.Reihe kann Weiß den g6-Bauer schlagen und dann auf ein Schach den Turm auf g5 dazwischenziehen.
Sarah spielte aber Kf5 und verliert.

Somit konnte Narek das Turnier mit 4,5 aus 5 Punkten und 2 Buchholzpunkten Vorsprung vor Benno gewinnen und seinen Titel vom letzten Jahr erfolgreich verteidigen.
Sarah wird mit 3,5 Punkten gute Dritte. Ein weiterer Erfolg der SG-Amazone, die vor dem Turnier auf Platz 6 gesetzt war.

Vielen Dank an Joseph der mich als Turnierleiter unterstützt hat und bei gerade Teilnehmerzahl auf einen Einsatz verzichtet hat.

Wolfgang Heimrath